Kategorie: Allgemein

Warumwiesoweshalb

Warumwiesoweshalb

Helfen wollte ich schon immer irgendwie. Nur war die Auswahl an ausreden, die ich hatte meistens größer als der Wunsch selbst.

SanitäterAG in der Schule? Bei der Gründung nicht mitbekommen, später nicht hingewollt. Hätte ja so ausgesehen, als würde ich nur Unterricht schwänzen wollen.

Jugendfeuerwehr? Da hätte ich mit meiner sozialen Angst mal hingehen müssen. Neuling in ner schon geschlossenen Gruppe. Bloß nicht.

Freiwilliges Soziales Jahr? Hätte ich mich bewerben müssen. Hätte ich vielleicht sogar gemacht, wenn ich nicht schon meinen Ausbildungsplatz gehabt hätte.

Freiwillige Feuerwehr im neuen Wohnort? Keine Zeit wegen Ausbildung, keine Zeit wegen Arbeit, keine Zeit wegen schwanger, keine Zeit wegen Kind, wer will den schon ne adipöse Feuerwehrfrau…

Manche der Gründe sind vielleicht nachvollziehbar, die meisten allerdings der größte Quatsch des Jahrtausends. Macht ja nichts, mein Kopf hat sie trotzdem nach vorne geschoben und mir eingeredet, dass ich schon irgendwann mal eine Möglichkeit finden würde. IRGENDWANN.

Irgendwann wurden die Gründe dann doch kleiner. Kind war geboren und groß genug, sich von Papa betreuen zu lassen. Elternzeit sei Dank hätte ich ja rein theoretisch Zeit mich mal weiter mit dem Thema auseinander zu setzen. Abgenommen hatte ich ja auch ein bisschen. So kam es dann, dass ich über ein halbes Jahr lang immer mal wieder mit dem Gedanken gespielt habe, zur Freiwilligen Feuerwehr zu gehen.

Auf dem Frühlingsfest haben wir mal vorbei geschaut, dabei gestaunt, wie ein Auto auseinander genommen wurde und wie mithilfe der Drehleiter Bierkästen gestapelt wurden. Und klar hätte man nebenher auch mal mit den Kameraden reden können wie das denn mit dem Dienst aussehen würde. Ich habe mich lieber mal dazu entschlossen, einen Blick in die Fahrzeughalle zu werfen, dass alles total toll und spannend zu finden und einen Flyer für die Freiwillige Feuerwehr mitzunehmen. Alles andere hätte theoretisch bedeutet mit Fremden Leuten zu sprechen, und das auch noch, während andere Leute daneben gestanden und zugehört hätten. Gruselig.

Irgendwie war ich mit meiner Filterblase und dem Wunsch das zu machen doch beinahe zufrieden. Ich könnte ja irgendwann in Zukunft immer noch irgendwann vielleicht eventuell mal also es wäre ja niemand gezwungen das und überhaupt…

Gruppenzwang im Social Media

Bis ich dann eines Abends in facebook über einen Bericht über einen der Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr gestolpert bin. Ein bisschen im Gedanken, da doch eigentlich selbst hin gehen zu wollen, kommentierte ich diesen – um ehrlich zu sein, ohne den Bericht selbst gelesen zu haben. Es kam wie es kommen musste, ein paar Kameraden fanden diesen meinen Beitrag und überredeten mich virtuell dazu doch einfach mal dazu zu kommen. Man beißt ja nicht, einfach mal schauen wäre doch okay, und überhaupt.

Tja, und heute sitze ich hier und schreibe diese Blogeinträge. Willkommen bei Löschen Lernen!

Liebe Kameraden: Bitte entschuldigt meinen saloppen Umgang mit den Fachbegriffen und der Sprache, die für euch schon selbstverständlich sind. Ich lerne noch.…